Allgemeines
Aufgrund seiner besonderen Lage im Übergangsbereich mehrerer Klimaregionen- und Florenprovinzen sind sowohl pannonische als auch alpine Florenvertreter im Burgenland zu finden. Manche davon kommen daher nur in nördlichen oder südlichen Landesteilen vor. Bislang konnten im Burgenland rund 2000 Gefäßpflanzenarten nachgewiesen werden (Quelle: Fischer, M.; Fally J. 2016: Pflanzenführer Burgenland. Oberwart).
Wildpflanzen sind an ihre Wuchsstandorte angepasst und von verschiedenen äußeren Einflussfaktoren abhängig. Diese enge Anpassung kann seltenen Arten zum Verhängnis werden, denn sie weisen häufig eine geringere Konkurrenzstärke auf oder kommen nur in bestimmten Lebensräumen und Wuchsarealen vor. Auch im Burgenland findet man manche Pflanzenarten daher ausschließlich in den nördlichen bzw. südlichen Landessteilen (wie etwa das gefährdete Weichhaar-Lungenkraut Pulmonaria mollis, welches nur im Landessüden vorkommt).
Neben angepassten Blühzeitpunkten (z.B. bei Waldgeophyten, welche vor dem Blattaustrieb blühen), morphologischen Anpassungen von Spross- und Samenteilen (z.B. dichte Behaarung
der Sprossteile als Verdunstungsschutz an Trockenstandorten) oder einer engen Symbiose mit bestimmten Pilzarten (wie bei den meisten heimischen Orchideen), weisen viele Blütenpflanzen eine enge
Verbundenheit mit Bestäuberinsekten auf. Um Bestäuber wie Hummeln, Bienen oder Fliegen anzulocken haben einige Pflanzenarten ausgefallene Strategien entwickelt, dabei spielen Form, Farbe,
Musterungen der Blüte sowie der Blühzeitpunkt eine wichtige Rolle.
Pflanzen stellen neben Pilzen, Bakterien und Mikroorganismen die fundamentale Basis für das Nahrungsgefüge von Ökosystemen dar und werden auch als Primärproduzenten bezeichnet.
Auch für den Menschen wäre ein Leben ohne Pflanzen undenkbar, sie bieten Nahrung, Medizin und Werkstoff. Dabei ist es wichtig eine möglichst große Arten- und Genvielfalt zu erhalten, denn man
weiß nie, welche Problemlösungen sich noch in so manchen Pflanzenteilen verbergen.